In unserer letzten kompletten Woche im Nkhoma Krankenhaus stand am Mittwoch ein ganz besonderes Ereignis an: die erste Blutspendeaktion in Nkhoma! Die Blutbank des Krankenhauses ist meistens leer. Wenn ein Patient eine Bluttransfusion benötigt, werden die guardians (Begleiter des Patienten) gefragt Blut zu spenden. Oft ist das wegen Mangelernährung, Anämie, Schwangerschaft, Stillzeit oder positiven HIV Status nicht möglich und die Patienten sind auf andere Blutkonserven angewiesen – zum Beispiel die des Krankenhauspersonals. Mit der Blutspendeaktion wurden vor allem die Mitarbeiter motiviert Blut zu spenden gegen Cookies und Softdrinks. Die Aktion war ein voller Erfolg, da nicht nur 38 Blutkonserven gewonnen wurden, sondern auch viel Aufklärungsarbeit geleistet wurde. Gründe für die Bedenken waren vor allem die Angst vor einem positiven HIV Test oder vor Folgen des Blutverlustes. Wir hatten das Gefühl, dass schon allein durch die Motivation der Mitarbeitenden untereinander langfristig mehr Personal bereit ist zu spenden. Jetzt ist die Blutbank so voll wie noch nie zuvor.
Letztes Wochenende machten wir einen Ausflug in die Hauptstadt Malawis: Lilongwe. Schon die Hinfahrt im Minibus, wo wir zu sechzehnt dicht aufeinandergestapelt fuhren, war abenteuerlich. Der Aufenthalt war ein großer Kontrast zu unserem Dorfleben in Nkhoma. Die Stadt war laut, hektisch und sehr lebendig. In dem regen Treiben haben wir uns zwischen den ganzen Minibussen einen Weg zum Markt verschafft. Hier gab es zwar mehr Auswahl als in Nkhoma, aber es war auch viel anstrengender. Deswegen freuten wir uns den Nachmittag in einem ruhigen Café ausklingen zu lassen. Jetzt freuen wir uns auf die letzten zwei Tage im Krankenhaus.